Es war ein Samstag – ein schwarzer Samstag!
An einer Tankstelle in Heilbronn verabreden sich rund 40 fremde Biker und darunter kennen sich gerade mal nur eine Hand voll.
Der Grund? Ein Aufruf über Facebook aufgrund eines verunglückten Motorradfahrers brachte sie zusammen. Er verlor sein Leben bei der Prüfung des Motorradführerscheins. Was für ein tragisches Schicksal und er war erst junge 24. Ein junger Mann, der viel zu früh aus dem Leben ging. Wie im Aufruf zu lesen war, wäre es wohl sein letzter Wunsch gewesen, viele Biker zu seinem letzten Gang da zu haben….
Sein Wunsch wurde mehr als erfüllt. Es kamen rund 500 Biker an diesen stillen Ort der Trauer. Ein Ort, der eine Momentaufnahme von sehr vielen Emotionen birgt und Dinge fühlen lässt, wo das Auge nicht hinsieht. Emotionen für einen jungen Mann, der keinen von diesen angereisten Bikern persönlich kannte. So ist es aber nun mal zwischen den Bikern. Ein unsichtbares Band, welches alle Motorradfahrer verbindet. Auch wenn man sich im wahren Leben gar nicht kannte, aber heute – heute geht man den letzten Weg gemeinsam und es wird einem von ihnen die letzte Ehre erwiesen.
Ich bin selbst Mutter. Dieses Zusammenkommen berührt mich persönlich zu tiefst und erzeugt Gänsehaut. Ich glaube es gibt keine andere Gemeinschaft von völlig fremden Menschen, die so spontan sind und für eine gemeinsame Sache zusammenstehen ohne nach einem Warum zu fragen. Das hat etwas von tiefer Verbundenheit, wie in einer Familie. Man macht es einfach.
Am Grab des Verstorbenen wird das „Vater-Unser“ gesprochen. Danach herrscht kurz Stille. Und dann dröhnen zum letzten Gruß noch einmal für diesen Engel unter Ihnen, alle Motoren auf. Sowie ein gemeinsam angestimmtes Lied …. (AS / Mitglied)